Meteorströme: Perseiden 2023

Seit dem 17. Juli ist der Meteorstrom der Perseiden aktiv. Die Beobachtung gestaltet sich sehr einfach, da man dazu nur die eigenen Augen benötigt. Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Teleskope sind nicht nötig bzw. nicht hilfreich. Im Folgenden gibt es Antworten auf typische Fragen im Bezug auf die Beobachtung der Perseiden, die aber auch für alle anderen Meteorstöme anwendbar sind:

1. Wo kann man besonders gut nach den Meteoren/Sternschnuppen schauen? Wie sind die Chancen in Bezug auf Mondstand und Wetterbedingungen?

Die Perseiden sind im Zeitraum vom 17. Juli bis 24. August aktiv, wobei das Maximum in der Regel um den 12. August liegt. Wie bei allen nächtlichen Himmelsbeobachtungen ist Dunkelheit der entscheidende Faktor. Der Mond kann also, je nach Phase, die Beobachtung behindern, da durch sein Licht gerade die schwachen Meteore/Sternschnuppen nicht gesehen werden. Aktuell befinden wir uns in der Phase des zunehmenden Mondes. In den nächsten Tagen bis zum Vollmond am 1. August wird sich der Untergang bis in den Morgen verschieben. Dies und die zunehmende Helligkeit werden die Beobachtung der Perseiden also zunehmend erschweren. Ab dem 1. August werden wir uns wieder Richtung Neumond bewegen. Diese Mondphase wird idealerweise wenige Tage nach dem Maximum der Perseiden erreicht. Was die Lichtverhältnisse anbelangt, so ist also eine Beobachtung der Perseiden ab Anfang August anzustreben. Natürlich spielt das Wetter auch eine Rolle, denn es sollte weitestgehend wolkenfrei sein, um einen freien Blick auf den gesamten Himmel zu haben. Leider können wir zur Wetterentwicklung keine Aussagen treffen. Zur Beobachtung sollte man auf jeden Fall Städte und Ortschaften meiden und Gebiete aufsuchen, die wenig oder gar nicht durch künstliches Licht verschmutzt sind. Ferner sollte von diesem Standort eine gute Rundumsicht auf den Nachthimmel gegeben sein.

2. Wo sind die Bedingungen besonders gut? In welche Richtung muss man schauen?

Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, von dem dieser Strom seinen Namen hat. Perseus ist bereits bei Sonnenuntergang im Osten aufgegangen. Dies sollte aber nicht die alleinige Beobachtungsrichtung sein, denn die Meteore selbst können überall am Himmel auftauchen. Es ist nur so, dass, wenn man deren Flugbahnen rückwärts verlängert, diese sich in einem Punkt zu treffen scheinen, dem Ausstrahlungspunkt (Radiant) und jener liegt eben im Sternbild Perseus. Daher die Empfehlung, dass der gewählte Standort eine gute Rundumsicht bietet und man seinen Blick ständig über den gesamten Himmel gleiten lässt (am besten auf einer bequemen Liege). Der Ort sollte dann auch noch dunkel sein. Dies muss kein spezieller Ort sein, es kann auch der heimische Garten oder der Hausberg in der Nähe sein. Im Landkreis Sankt Wendel gibt es an besonders geeigneten Orten sogenannte “Sternguckerplätze” (Sankt Wendeler Sternenland). Einer davon befindet sich auch direkt neben unserer Sternwarte.

3. Was muss man bei der Beobachtung beachten?

Die Bedingungen zum Ort sind bereits hinreichend beschrieben. Egal wo, Hauptsache gute Rundumsicht und Dunkelheit. Wir empfehlen, sich zur Beobachtung auf eine Liege zu legen, so dass man nur leicht den Kopf bewegen muss, um den Himmel mit den Augen „zu scannen“. Dabei sollte man nicht vergessen, dass es kühl werden kann, also für entsprechende Wärme sorgen (Schlafsack, Decken, warme Getränke). In der Gruppe macht es Spaß, gemeinsam Meteorsichtungen zu sammeln. Wenn man Glück hat und der Nachbar signalisiert mit einem „Oh“ und „Ah“ eine schöne Sternschnuppe, erhascht man vielleicht auch noch das Verglimmen derselben. Die Wiese rund um unsere Sternwarte ist ein idealer Ort für die entspannte Jagd nach den Sternschnuppen.

4. Wann wird der Höhepunkt der Sternschnuppen erreicht?

Die ZHR (zenithal hourly rate – Stundenrate im Zenit) soll bei den Perseiden bei ca. 100 liegen. Das ist aber nur ein theoretischer Wert bei optimaler Erfüllung aller Bedingungen. Eine davon ist, dass der Radiant im Zenit, also direkt über dem Kopf des Beobachters, steht. Das kommt bei uns aber nicht vor. Das Sternbild Perseus, und damit der Radiant, sind bei Sonnenuntergang gerade erst aufgegangen, daher gehen Meteore zur Beobachtung verloren, die für uns unter dem Horizont auftreten. Das bessert sich im Laufe der Nacht, wenn Sternbild und Radiant aufsteigen. Daher auch die Empfehlung der Beobachtung nach Mitternacht bis ca. vier Uhr (Dämmerungsbeginn). Natürlich können auch schon Meteore vor Mitternacht auftauchen und beobachtet werden.

Das Team der Sternwarte Peterberg wünscht allen Meteorbeobachtern viel Erfolg!

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