Optische Instrumente

Die Sternwarte Peterberg verfügt seit 2004 über zwei vollwertige Beobachtungskuppeln. Diese Kuppeln schützen die innen installierten Geräte vor Witterungseinflüssen (Schnee, Regen, etc.) sind aber so konstruiert, daß auch bei Windstille ein möglichst schneller Temperaturausgleich zur Umgebung eintritt, da es ansonsten während der Beobachtung zu störenden Luftmassenbewegungen kommt (die Kuppeln sind daher auch nicht beheizt).

Die Nordkuppel und das Peterberger Halbmeter-Teleskop

pht2010_smallDie größere Nordkuppel hat einen Durchmesser von 5,5 Metern und ist über einen Zugang mit Wendeltreppe zwischen Vortragsraum und Verkaufsraum zu erreichen. Sie dient neben der vereinsinternen Beobachtung als Vorführkuppel im Rahmen unserer regelmäßigen Veranstaltungen und beherbergt seit dem 17. April 2010 das Peterberger Halbmeter-Teleskop (PHT).

Das PHT ist ein Planewave CDK20 Spiegelteleskop, ein sog. Astrograph korrigiert nach Dall-Kirkham. Es verfügt über einen Primärspiegel mit 508mm Durchmesser (20 Zoll) und einen Sekundärspiegel mit 191mm Durchmesser. Das System hat eine Brennweite von 3454mm, dies entspricht einem Öffnungsverhältnis von f6.8. Die optischen Fehler eines Cassegrains-Systems werden in dieser Bauart von einer Linsengruppe vor dem Okularauszug korrigiert. Dadurch ist ein zentrales Bildfeld von 42mm im Durchmesser völlig eben und ist überdies frei von Koma und Astigmatismus – optimale Voraussetzungen für die Astrophotographie.

Neben dem CDK20 sind mittlerweile zwei Linsenteleskope installiert.
Der Astrophysics Starfire Refraktor hat eine Objektivöffnung von 152 mm (6 Zoll) und einer Brennweite von 1300mm – dies entspricht einem Öffnungsverhältnis von f8.5. Zweites Guiding-Teleskop ist ein achromatischer Refraktor mit 102mm Öffnung und 1100mm Brennweite.
Beide Geräte werden unter anderem als Leitrohr für Langzeitbelichtungen am CDK20 eingesetzt.

Montiert sind alle Instrumente einer massiven Knopf K100 Montierung. Diese trägt, bei einem Eigengewicht von ca. 250 kg, eine maximale Last von 150 kg. Die Nachführung (zum Ausgleich der Erdrotation) übernimmt eine FS2-Steuerung, die auch als Schnittstelle für die Computersteuerung dient.

Die Südkuppel

Die kleinere Südkuppel hat einen Durchmesser von 3,5 Metern und ist über einen Vorraum im Anbau zugänglich. Beide Kuppeln wurden vom gleichen Konstrukteur geplant und gebaut, was sich auch an der schönen Innenverkleidung zeigt.

suedkuppel2010_smallHier kommen zwei Refraktoren zum Einsatz. Das größere der beiden ist ein Fraunhofer-Refraktor von Lichtenknecker mit einer Öffnung von 127mm (5 Zoll) und einer Brennweite von 900mm (f7). Als Leitrohr dient ein Bresser Refraktor mit 90mm Öffnung (3,5 Zoll) und 1000mm Brennweite (f11).

Je nach Bedarf kann ein Coronado Solarmax Sonnentelskop mit 60mm Öffnung angesetzt werden. Auch Leihgeräte finden mittel- oder längerfristig Platz auf der Adapterplatte.

Eine Gemini G40 dient als Montierung für maximal ca. 40kg Nutzlast. Für eine kontrollierte Nachführung sorgt eine Pulsar Steuerung.

Die Südkuppel dient vor allem der vereinsinternen Beobachtung und wird nur in Ausnahmefällen bei öffentlichen Veranstaltungen genutzt. Ihren bisher wichtigsten Einsatz hatte diese Kuppel samt der genannten Instrumente im Rahmen des Venustransit 2004.

Der Vorplatz

Für mobile Geräte haben wir auf dem südöstlichen Vorplatz der Sternwarte eine kleine Beobachtungsterasse gepflastert sowie zwei kleine Säulen aufgestellt. Über Außensteckdosen kann auch die Stromversorgung für Kameras, Laptops, etc sichergestellt werden.

Manche unserer Vereinsmitglieder machen es sich aber auch gerne mit einem guten Fernglas auf den Holzbänken bequem 😉 … die Sternwarte Peterberg bietet damit für fast jeden Amateurastronom eine ansprechende Beobachtungsplattform.