Über die Wintermonate kann man am Sternenhimmel im Sternbild Stier einen kleinen Sternhaufen erkennen, der in vielen alten Kulturen der Erde erwähnt und unterschiedlich interpretiert wurde. Dieser taucht in der griechischen Mythologie als die “7 Nymphen” und in der Bibel als das “Siebengestirn” auf. Heute sind diese Sterne meist unter dem Namen “Plejaden” bekannt.
Wissenschaftlich betrachtet sind die Plejaden ein sog “offener Sternhaufen” mit noch jungen und heissen Sternen. Das Alter der Sterne wird zwischen 60 – 100 Millionen Jahren angegeben. Damit eignet sich der Sternhaufen zur Forschung und Überprüfung der aktuellen physikalischen Theorien zur Sternentstehung.
Früher hatte die Beobachtung der Plejaden einen durchaus praktischen Nutzen. Da sie am Winterhimmel stehen, endet ihre Sichtbarkeit im Frühjahr, wenn sie abends am Westhimmel untergehen. Für Bauern war dies ein wichtiges Signal, dass die Frühlingszeit begonnen hatte und man die Saat ausbringen konnte. Ähnliche Berichte zur Bedeutung der Plejaden für die Landwirtschaft findet man auch bei von den Römern, den Beduinen und den Blackfoot-Indianern.
Die Entfernung der Plejaden wird zwischen 350 bis 430 Lichtjahren angegeben. Sie eignen sich in einer dunklen Nacht gut als “Augenprüfer”, wobei meist auf Anhieb nur 5-6 Sterne erkannt werden. Man vermutet derzeit, dass dieser Sternhaufen mindestens über 500 Sterne verfügt, die in Ihrer Bewegung langsam auseinander driften. Am Himmel haben die Plejaden eine scheinbare Ausdehnung von ca. 2 Grad, das sind etwa 4 Vollmonddurchmesser.
Die Plejaden sind auf Astrofotos in blau schimmernde Nebel eingehüllt, die das Licht der Sterne streuen und reflektieren. Möglicherweise sind allerdings nicht alle leuchtenden Nebel um die Plejaden auch tatsächlich mit dem Sternhaufen verbunden.